Normandie (F)

Silke / sonnig 25°-35° C
08/17-19/2012 / Cherbourg-Normandie-Paris

Der letzte Teil unserer Urlaubsreie führte uns entlang der Schauplätze des D-Day durch die Normandie. Der erste Halt  nach Cherbourg war Sainte-Mère-Église, wo der Turm der Kirche des Ortes für den amerikanischen Fallschirmspringer John Steels zu Verhängnis wurde.   Er blieb mit einem weiteren Soldat (Ken Russell) an einem der Ecktürme der Kirche hängen. Heute erinnert eine Puppe an der Kirchturmspitze an den ungewollten Landepunkt der beiden Fallschirmspringer. Auch die Kirchenfenster widmen sich dem D-Day. Das Ereignis wurde in dem Film „Der längste Tag“ verewigt, aber leider ohne das Schicksl des 17 Jährigene Ken Russell auch nur zu erwähnen.

Weiter ging es dann zum Utah-Beach. Das ist der Deckname der Alliierten für den knapp fünf Kilometern langen Küstenabschnitt von Pouppeville und La Madaleine am Fuß der Halbinsel Cotentin im Departement Manche. Eigentlich war der westliche Küstenabschnitt nicht für eine Landung von Truppn vorgesehen, aber man brauchte den Tiefwasserhafen von Cherbourg und hat Utah-Beach in die Planungen aufgenommen. Ca. 20000 Soldaten mit 1700 Fahrzeugen hatten unter Führung des US-Brigadegenerals Theodore Roosvelt Jr. am Ende des 6.Juni 1944 das französische Festland betreten. Da man auf wenig deutsche Gegenwehr stieß, hielten sich die die Verlust in Grenzen. Es gab an diesen Strandabschnitt 197 Opfer auf Alliierter Seite.

Ein kurzer Halt in Sainte Marie du Mont zeigte uns auch die Seite der deutschen Besatzung der Normandie. Es gibt dort ein Museum was den Alltag während der Besatzung.  Heute erinnern zahlreiche Gedenktafeln im Ort an die Ereignisse aus damaliger Zeit auf denen die Kämpfe und eigene Erlebnisse der amerikanischen Fallschirmjäger erläutert werden. Am Denkmal vor der Kirche entstand damals ein berühmtes Foto das Angehörige der amerikanischen Easy Kompanie der 101. Airborne Division zeigt. Auch Kampfspuren in der Kirche sind heute noch zu finden.

Mit 21.222 Gefallenen ist La Cambe der größte deutsche Soldatenfriedhof in der Normandie. Das Gräberfeld ist in 49 Blocks gegliedert. Die Gräber sind durch Namensteine mit den Personalien von je zwei Toten gekennzeichnet. Gruppen von 5 größeren Kreuzen gliedern die Gräberfläche auf. Dem gleichen Zweck dient die hainartige Baumbepflanzung von Eichen und Buchen, die sich nach der Mitte des Gräberfeldes auflockert, um hier eine große Lichtung einzurahmen. Es war beeindruckend und stimmte uns gleichzeitig nachdenklich wie viele junge Meschen bei der Operation „Overload“ getötet wurden.

Der  nächste Schauplatz des D-Day war der Omaha-Beach. Der Küstenabschnitt von Colleville-sur-Mer und Saint-Laurent-sur-Mer wurde durch die Alliierten so bezeichnet. Die verlustreichen Gefechte am „Omaha Beach“ bei Colleville-sur-Mer hätten um ein Haar zum Scheitern der Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie geführt. Mehr als 3.000 Männer der Landungstruppen ließen hier am D-Day (6. Juni 1944) ihr Leben. Seither trägt der Strand den Beinamen „Bloody Omaha“ (blutiger Omaha). Zahlreiche Gedenkstätten zeigen wie die Landung vor sich ging und wie viele Soldaten auf beiden Seite ihr Leben lassen mussten.

Am Ende des Tages sind wir in dem beschaulichen Fischerort Port-en-Bessin angekommen. Dort haben wir ein Zimmer auf einem Bauernhof gemietet. Am Abend fand in dem Ort das jährliche Großfeuerwerk statt. Der Ort liegt zwischen den beiden Landeabschnitten Omaha Beach und Utah Beach und diente den Allierten nach der Landung als Versorgunsbasis.

Am nächsten Morgen ging es dann nach Arromanches am sogenannten Golden Beach. Dort sind noch heute sind bei Ebbe die Reste  Mulberry“B“-Hafens sehen. Das ist ein künstlicher Hafen aus Stahlbetonteilen, die in England schon acht Monate vor der Landung hergestellt wurden und ab dem 7. Juni 1,5 km vor Arromanches versenkt worden. Zur Stabilisierung des Fundaments des Hafen wurden 17 Schiffe versenkt.

Mit einem Besuch der kandischen Gedenkstätte Juno-Beach endete unsere Tour auf den Spuren des D-Days. Der Juno-Beach liegt zwischen Saint Aubin-sur-Mer im Osten und zwischen den beiden Städten La Rivière-Saint-Sauveur und Courseulles-sur-Mer im Westen.

Dann ging es weiter nach Caen. Caen ist altkeltisch ud bedeutet Schlachtfeld. Bereits zur Zeit, als Kelten dort siedelten, sowie im 11. Jahrhundert und später war Caen Schauplatz heftiger Kämpfe. Das letzte Mal war das im Juni/Juli 1944. Die Stadt wurde fast vollständig zerstört. Der Aufbau erfolgt von 1948-62. Besonders sehenswert sind dort die Burg und die vielen Kirchen im normannischen Stil.

Am Abend sind wir in Les Andleys an der Seine angekommen.  Bemerkenswert ist die Ruine des Chateau Gaillard. Die Burg wurde von Richard Löwenherz als Wachturm über das Tal errichtet.

Damit endet auch unser kurzer Trip durch die Normandie.